Erntedankfest 

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Das Erntedankfest ist zwar kein offizieller Feiertag, genießt jedoch in ganz Österreich einen großen Stellenwert. Die Wurzeln reichen bis in die vorchristliche Zeit zurück. Zudem wurde und wird das Erntedankfest nahezu weltweit in unterschiedlicher Form gefeiert. Seinen Einzug ins Christentum verzeichnete der Festtag im dritten Jahrhundert. Es ist allerdings darauf hinzuweisen, dass seither keinerlei einheitliche Festlegung hinsichtlich des Datums getroffen wurde.

Erntedankfest

Geschmückter Altar zum Erntedankfest

 

Termin des Erntedankfestes in Österreich

In Deutschland haben insbesondere die evangelische Kirche und ab dem späten 18. Jahrhundert die preußische Gesetzgebung eine verbindliche Regelung über das Erntedankfest und dessen Termin getroffen. Österreich ist in diesem Kontext ein wenig freier und wählt – je nach Gemeinde – einen Termin im September oder Oktober. Hintergrund sind sowohl die verschiedenen klimatischen Bedingungen als auch die unterschiedlichen Formen der Landwirtschaft, wobei darauf geachtet wird, dass das Erntedankfest tatsächlich mit der Ernte einhergeht. In den städtischen Regionen Österreichs wird seitens der katholischen Kirche in aller Regel die „deutsche Regelung“ mit dem ersten Sonntag im Oktober verwendet.

Wie wird das Erntedankfest gefeiert?

Auch in Österreich sind die Bräuche rund um das Erntedankfest sehr unterschiedlich. Die Tradition der Erntekrone und des geschmückten Altars ist auch hier vielerorts lebendig. In manchen Orten finden traditionell Wallfahrten oder Festumzüge statt, was insbesondere für Tirol gilt. Hier gilt die Gemeinde Nassereith mit einem Umzug am zweiten Sonntag im September als populäres Beispiel. Besonders im Salzburger Land bekannt ist der grenzüberschreitende Umzug vom oberbayerischen Reit im Winkl nach Maria Kirchenthal.

 Eine weitere Tradition, die eng mit dem Erntedankfest verbunden ist, ist der traditionelle Almabtrieb. Gemeint ist der Tag, an dem die Kühe von den Almen im hochalpinen Bereich wieder in die Täler zurückgebracht werden. Die Tiere werden dabei mit bunten Bändern geschmückt und parallel finden Volksfeste statt.

Der Brauch des Erntekranzes existiert ebenfalls auch in Österreich. Dieser wurde früher von den Mägden und Knechten aus Stroh geflochten und mit bunten Bändern verziert. Der Gutsherr hängte den Kranz in seinem Haus auf und erhoffte sich dadurch Schutz vor Krankheiten und Missernten. Diese Tradition ist teilweise auch in die Prozessionen eingeflossen, wo eine Bügelkrone als „Erntekrone“ herumgetragen wird. Zuletzt finden in den Weinanbaugebieten zahlreiche Weinfeste statt, die als Varianten des Erntedankfestes gelten können.