Neben dem heiligen Florian und dem heiligen Leopold, spielt in Österreich auch St. Rupert eine zentrale Rolle. Diese beschränkt sich bei Rupert von Salzburg jedoch auf dessen Wirkungsstätte und damit das Land Salzburg. Hier ist der 24. September ein Feiertag, der als Rupertitag gilt. Ein ungewöhnliches Detail ist dabei, dass es sich nicht um den offiziellen Namenstag handelt (der auf den 27. März datiert und auch als „Rupert in den Fasten“ bezeichnet wird), sondern der Tag der Reliquientranslation nach Heiligsprechung gefeiert wird. St. Rupert bzw. der Rupertitag oder auch Herbstruperti sorgt in Salzburg nicht nur dafür, dass die Kinder schulfrei haben, sondern geht auch mit dem Rupertikirtag, der großen Kirmes des Salzburger Domes einher.
Besonderes Augenmerk legte Rupert auf Juvavum, das heutige Salzburg.
Was macht St. Rupert so besonders?
Die besondere Bedeutung von St. Rupert lässt sich bereits an dessen Beinamen Rupert von Salzburg ablesen. Der vermutlich in Worms geborene fränkische Hochadlige wurde im Jahr 696 mit der Mission in Bayern beauftragt und ging zunächst nach Lauriacum, wo schon St. Florian gewirkt hatte. Besonderes Augenmerk legte Rupert jedoch auf Juvavum, das heutige Salzburg, wo er ein Kloster gründete, den Wiederaufbau der Stadt vorantrieb und das Amt des ersten Bischofs einnahm. Schon bald wurde das Salzburger Land gemeinsam mit der Stadt Bischofshofen zum Stützpunkt für die Slawenmission.
Wenngleich Rupert nach gängiger Geschichtsschreibung schon 715 wieder nach Worms zurückkehrte, ist seine Bedeutung für Salzburg enorm. Seine Reliquien wurden anlässlich der Weihe des Salzburger Doms im Jahr 774 in die Stadt überführt und finden sich sowohl an diesem Ort als auch in der Abteikirche St. Peter.
Wie wird der Rupertitag gefeiert?
St. Rupert ist zwar auch der Schutzpatron des Bundeslandes Kärnten, doch finden lediglich in Salzburg nennenswerte Feiern statt. Abgesehen von kirchlichen Feiern, erfreuen sich die Bürgerinnen und Bürger am Rupertikirtag bzw. dem um diesen Tag liegenden fünftägigen Volksfest. Die Ruperti-Dult, wie die Feier in früheren Jahren genannt wurde, findet seit 1331 statt und ab dem 15. Jahrhundert handelte es sich um den wichtigsten Handelstag des Jahres. Wenn seinerzeit (wie heute) die Domglocken den Beginn der Feiern einläuteten, waren zunächst nur der Bereich rund um den Dom und der Markt einbezogen. Mittlerweile feiert man in fast ganz Salzburg, vor allem aber in der Innenstadt.
Nachdem der Rupertikirtag einige Jahre ausgesetzt hatte, wurde die Tradition 1977 wiederbelebt. Bis heute sind es vor allem die historischen Fahrgeschäfte, die vielen alten Handwerke und die traditionsreichen Speisen, die das Flair des Rupertitages ausmachen. Ebenfalls wird eine so genannte Pawlatschenbühne in den Laubengängen oder Innenhöfen errichtet. Nicht fehlen darf zuletzt der Salzburger Hanswurst, der als eine Art lebendes Maskottchen fungiert und über das Markttreiben streift.