Der Josefstag oder das Fest zu St. Josef ist in Österreich seit 1968 kein gesetzlicher Feiertag mehr. In den österreichischen Bundesländern Kärnten, der Steiermark, Tirol und Vorarlberg ist jedoch jeweils am 19. März schulfrei und auch in den Ämtern und Behörden wird keine Arbeit ausgeübt. Wenngleich es sich grundsätzlich um ein Hochfest in der katholischen Kirche handelt, steht St. Josef vor allem deshalb im Rang eines weltlichen Festtags, weil der namensgebende Heilige gleichzeitig Landespatron der entsprechenden Bundesländer ist. Im unmittelbar an Österreich angrenzenden Liechtenstein ist St. Josef gleichzeitig der Vatertag, der in Deutschland auf Christi Himmelfahrt fällt.
Der Josefstag gilt als Saisonauftakt in den Biergärten
Worauf ist St. Josef bzw. der Josefstag zurück zu führen?
Der Josefstag, der in Österreich teilweise auch Josephinentag genannt wird, ehrt den Heiligen Josef und damit den Bräutigam der Gottesmutter Maria. Bei dem Datum handelt es sich jedoch nicht um einen Namenstag im klassischen Sinne, sondern um eine Festlegung der katholischen Kirche aus dem 12. Jahrhundert. Mancherorts wird vermutet, dass das Datum aufgrund des zuvor an diesem Tag begangenen Festes der Göttin Minerva gewählt wurde und hier eine heidnische Heilige durch ein christliches Pendant ersetzt wurde.
Seine offizielle Bestätigung erhielt der Josefstag im Rahmen des Konzils von Trient im 16. Jahrhundert. Dadurch, dass St. Josef in der Habsburger Monarchie zu einer Art „Nationalheiligen“ auserkoren wurde, galt St. Josef lange Zeit als offizieller Feiertag der KuK-Monarchie. Der Legende nach, führte Kaiser Ferdinand II. ein Bild des heiligen Josef mit sich, als er im 17. Jahrhundert siegreich gegen die die pfälzisch-böhmische Armee zu Felde zog.
Ein interessanter Aspekt ist auch, dass St. Josef von Seiten der katholischen Kirche als „Heiliger Josef der Arbeiter“ bezeichnet wird und somit eine Art Gegengewicht zum säkularen 1. Mai als Tag der Arbeit geschaffen werden sollte. Das Leben der historischen Person Josef von Nazareth spielte bei der Gestaltung des Feiertags jedoch nie eine Rolle.
Wie wird der Josefstag bzw. St. Josef gefeiert?
Auch, wenn St. Josef als Schutzheiliger der Handwerker gilt, stehen in puncto Brauchtum eher junge Mädchen im Mittelpunkt. Diese werden zur Erhaltung ihrer Jungfräulichkeit mit Blumenkränzen beschenkt, wobei dieser Brauch heutzutage nur noch in manchen ländlichen Gebieten lebendig ist.
Beliebter sind da schon die vielen Starkbier- und Bauernfeste, die am 19. März oder um dieses Datum gefeiert werden. Mancherorts ist des Josefstag gleichzeitig der Saisonauftakt in den Biergärten.
Ebenfalls ein Brauch zu St. Josef ist das Austauschen von Josefiringen unter Jungverheirateten. Ziel ist der Erhalt der ehelichen Treue. In manchen Teilen Österreichs wird an diesem Feiertag ein Josefi-Braten zubereitet oder im Jauntal eine Josefi-Suppe kredenzt.