Der Muttertag findet in Österreich jeweils am zweiten Sonntag im Mai statt. Es handelt sich weder um einen kirchlichen noch um einen offiziellen staatlichen Feiertag. In manchen Jahren fällt der Muttertag allerdings auf dasselbe Datum wie Pfingsten. Vor allem für den Einzel- und Blumenhandel ist die Bedeutung des Festtages nicht von der Hand zu weisen. Seinen Weg nach Österreich nahm der Muttertag erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts über Deutschland und die USA.
Der Blumenstrauß gilt als das beliebteste Geschenk zum Muttertag
Woher stammt die Tradition des Muttertags?
Über die Tradition des Muttertags existieren unterschiedliche Theorien. Im alten Rom existierte bereits der so genannte Kybele-Kult und im England des 13. Jahrhunderts wurde eine zeitlang der „Mothering Day“ gefeiert. Als offizielle „Erfinderin“ des Muttertags gilt jedoch die US-Amerikanerin Anna Marie Jarvis. Diese stand der damaligen Frauenbewegung nah und forderte schon in den 1860er Jahren einen Tag zu Ehren der Mutter. Die Forderungen der Frauen wurden zunächst von der Methodistenkirche übernommen und im Jahr 1914 sowohl vom Kongress als auch vom damaligen Präsidenten Woodrow Wilson akzeptiert. Aufgrund des ökonomischen Charakters des Festes wollte Anna Marie Jarvis den Muttertag bald wieder abschaffen, was jedoch erfolglos blieb.
Der Muttertag in Österreich
Während in Deutschland der Verband der Blumengeschäftsinhaber die treibende Kraft für die Einführung des Muttertags war, gilt in Österreich Marianne Hainisch als federführend. Die überzeugte Pazifistin und Frauenrechtlerin befand sich als Mutter des österreichischen Präsidenten in einer einflussreichen Position und sorgte dafür, dass der Muttertag am 4. Mai 1924 landesweit eingeführt wurde. Ebenfalls maßgeblich für die Verbreitung in Österreich waren die Internationale Muttertagsgesellschaft sowie die Heilsarmee.