Der Palmsonntag ist sowohl in der katholischen als auch der evangelischen Kirche ein Feiertag und findet traditionell eine Woche vor Ostersonntag statt. In Österreich handelt es sich nicht um einen gesetzlichen Feiertag, da der Tag ohnehin auf einen Sonntag fällt. In der katholischen Kirche führt der Tag den Beinamen „Dominica in Palmis de passione Domini“ und markiert den letzten Sonntag der Fastenzeit sowie den Beginn der heiligen Woche bzw. Karwoche.
Traditionell gilt der Esel als Symbol von Bescheidenheit und Gewaltlosigkeit
Welche Tradition wird an Palmsonntag gepflegt?
Entsprechend der Bibel bzw. des Evangeliums fand an Palmsonntag der Einzug Jesu in Jerusalem statt. Jesus ritt dabei auf einem Esel und das Volk jubelte ihm durch das Wedeln mit Palmzweigen zu. Die Besonderheit besteht darin, dass die Palmzweige in der damaligen Zeit als Symbol für das Leben und den Sieg galten und als heilig verehrt wurden. Darüber hinaus galt der Esel als Symbol von Bescheidenheit und Gewaltlosigkeit.
Wie wird Palmsonntag in den Kirchen gefeiert?
In den katholischen Kirchen Österreichs findet an Palmsonntag die Palmweihe statt. Die Art und Weise wie die Feiern stattfinden, gehen bereits auf die frühchristliche Zeit, spätestens aber auf das neunte Jahrhundert zurück. Dabei werden Palmzweige oder Zweigen vom Buchsbaum geweiht und der Gemeinde mitgegeben. Diese Palmzweige zieren während des gesamten Jahres die Wohnungen und wurden teilweise sogar gemeinsam mit den Schalen der Ostereier und den Kohlen des Osterfeuers eingegraben oder als Fruchtbarkeitsbringer in den Ecken der Felder eingesteckt.
Welche Bräuche bestimmen Palmsonntag in Österreich?
Die Bräuche, die an Palmsonntag in Österreich zelebriert werden, unterscheiden sich unwesentlich von den deutschen Traditionen. Besonders bekannt ist die Palmsonntagsprozession in Thomatal, wo der Pfarrer auf einem Esel reitend die Palmprozession anführt. Eine Palmprozession wird auch im Ort Thaur in Tirol durchgeführt. Dabei wird eine Christusfigur auf einem Holzesel durch das Dorf gezogen, was auch für Hall gilt.
Die Tradition des Schmückens mit Palmzweigen wird in manchen Regionen Österreichs auch noch durch die Dekoration mit Fastenbrezeln oder Äpfeln ergänzt.