Der 2. Weihnachtstag ist in Österreich vor allem als Stephanitag bekannt und im gesamten Land ein gesetzlicher Feiertag. Er findet am 26. Dezember statt und folgt somit unmittelbar auf den 1. Weihnachtstag. Ausschlaggebend für die Ausrufung als Feiertag ist die frühere Oktav, die rund um Weihnachten lag und über die Jahre zunehmend verkürzt wurde. Zudem wird mit dem Heiligen Stefan dem ersten Märtyrer der katholischen Kirche gedacht.
Zeit und Ruhe für die Familie
Welche Tradition beherrscht den 2. Weihnachtstag oder Stephanitag?
Nach christlichem Glauben ist zwischen dem 2. Weihnachtstag und dem Stephanitag zu unterscheiden. Der 2. Weihnachtstag hat selbst keine große Tradition. Signifikant ist die Schwerpunktsetzung auf die Fleischwerdung (Inkarnation) Gottes in Jesus und nicht mehr auf dessen Geburt. In vielen katholischen Kirchen fokussiert man jedoch eher auf den heiligen Stefan und gedenkt gleichzeitig den verfolgten Christen in der Welt.
Das Fest des Märtyrers Stephanus wurde in der Ostkirche im 4. Jahrhundert gefeiert und fand zwischen 5. und 7. Jahrhundert seinen Weg auch in den römisch-katholischen Glauben. Überlagert wurde es erst im 8. Jahrhundert durch die bereits erwähnte Weihnachtsoktav.
Wie wird der Stephanitag in Österreich gefeiert?
Den 2. Weihnachtstag feiert man in Österreich in familiärem Rahmen. Wichtiger ist die Bedeutung als Stephanitag, was sich unter anderem daran ablesen lässt, dass auch der Stephansdom in Wien diesem Heiligen gewidmet ist. An Stephani werden Großeltern sowie weitläufigere Verwandte besucht und noch mit Weihnachtsgeschenken beschert.
In Oberösterreich isst man an diesem Tag das traditionelle Störibrot, das mit Anis gewürzt wurde. Hier ist kennzeichnend, dass vor allem das Anschneiden einem genau ausgeklügelten Ritual folgt. In manchen Dörfern findet zudem das Stephani-Steinigen statt, wobei es sich um eine Art Trinkritual handelt, das meist von Männern betrieben wird.
In Kärnten wiederum, wird der Stephaniritt veranstaltet und in diesem Zusammenhang werden auch die Pferde gesegnet und feierlich durch die Dörfer geführt.
Zuletzt wird im Salzkammergut das Krambamperl oder Krambambuli gebrannt. Die Rede ist von einem Schnaps, der meist auf Wacholder basiert und gemeinsam mit Zucker genossen wird.